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Geometrie-Schatzsuche Die Spur der 77 Muscheln

Pirat Pyrathogas von Samos (Robert Mingau) mit Bild zur Fibonacci-Folge im Hintergrund

✪ Zielgruppe: Klassen 4-6

Um auf der Spur der 77 Muscheln erfolgreich zum Schatz zu gelangen, müssen die Schülerinnen und Schüler bei dieser Schatzsuche sowohl ihre Kenntnisse in Geometrie anwenden als auch ihre Fähigkeit, Karten und Pläne zu lesen und sich mit Hilfe einer Karte im realen Gelände zu orientieren. Klug beraten und tatkräftig unterstützt werden sie dabei vom Klabautermann — hier in der Rolle des wissen­schaftlich gebildeten Edelpiraten Pyrathogas von Samos. Für zusätzliche Hilfestellung wird der Klassenausflug oder Wandertag idealerweise auch noch von einer Fachlehrkraft für Mathematik begleitet.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Pyrathogas, den Piraten, werden die Schatzsucher:innen in bis zu 7 Teams aufgeteilt, die jeweils ihren Teil zur erfolgreichen Entdeckung des Schatzes beitragen. Zwischen den Teams wird ein gewisser Wettbewerbsgeist entfacht, gleichzeitig gilt es, eine intelligente gemeinsame Strategie zu entwickeln.

Schritt für Schritt nähern sich die Teilnehmer:innen dem Geheimnis des Schatzes, indem sie zunächst 77 weiträumig verteilte Muscheln ausfindig machen und die Fundorte auf einer großen Schatzkarte eintragen. Es entstehen Punkte in verschiedenen Farben, die zu geometrischen Figuren verbunden werden. Anschließend muss eine komplizierte Konstruktion auf der Schatzkarte ausgeführt werden, exakt nach der Konstruktions­anleitung, die Pyrathogas aus einer Flaschenpost hervorgezaubert hat.

Collage Schatzkarte mit geometrischen Konstruktionen

In mehreren Konstruktions­schritten ergibt sich schließlich ein Schnittpunkt, der verrät, wo der Schatz vergraben liegt.

Das Format der Schatzsuche zwingt die Kinder mehr oder weniger dazu, den im Geometrieunterricht erlernten fachgerechten Umgang mit Geodreieck, Zirkel und Lineal auch wirklich anzuwenden. Denn das Risiko einer hastigen, unüberlegten Vorgehensweise ist allen klar: sie könnten am Ende keinen Schatz finden, weil sie am falschen Ort graben! Das schafft eine hohe Motivation, sorgfältig zu arbeiten und sogar einzusehen, dass man lieber erst Skizzen anfertigt, bevor die endgültige Konstruktion auf der Schatzkarte ausgeführt wird.

Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler:

  • Startpunkte aus der Schatzkarte entnehmen (für jedes Team ein anderer Ausgangspunkt)
  • schriftliche Instruktionen sorgfältig lesen und umsetzen
  • Wegstrecken zwischen den Muschelverstecken zum Teil mit Orientierungs- und Messinstrumenten (Kompass, Bandmaß, Winkelmesser) ermitteln und zurücklegen
  • Fundorte in die Karte eintragen, geometrische Figuren einzeichnen und eine Konstruktion genau nach Anleitung ausführen
  • daraus resultierend das Schatzversteck aus der Karte ablesen, die Schatztruhe finden und ausgraben
  • weitere Challenge (optional): Zahlenkombination für ein Zahlenschloss herausfinden, zum Beispiel mit einem Quiz über Vierecke, Körper oder andere Themen aus dem Matheunterricht

Detektiv-Wandertag mit Kommissar Fuchs

Robert Mingau als Kommissar Fuchs: Bildmontage mit Zahlenschloss und Geldkoffer

✪ Zielgruppe: Klassen 3-5

Kommissar Fuchs hat eine ganze Serie von rätselhaften Geheimbotschaften einer Verbrecherbande entdeckt. Wenn es gelingt, sie alle zu entschlüsseln, werden sie hoffentlich den Zahlencode für das Zahlenschloss an einem verdächtigen Aktenkoffer verraten. Ob der Koffer wohl all die Geldscheine und Juwelen enthält, die vor Jahren aus einem geknackten Banktresor verschwunden sind? Oder ist der Inhalt etwa nur der Anfang einer Spur, die von den jungen Detektiven und Geheimagentinnen beharrlich weiter verfolgt werden muss?

Beim Detektiv-Wandertag werden (fast) alle Register aus der Trickkiste des klassischen Krimi-Genres gezogen. Die Schülerinnen und Schüler decodieren Geheimschriften, entdecken Spuren, vergleichen Fingerabdrücke mit den in einer „Datenbank“ gespeicherten und begleiten den Kommissar auf seinen Ermittlungen, wobei die Art des begangenen Verbrechens von Station zu Station klarer wird und ein logisches Ausschlussverfahren anhand von Indizienbeweisen zur Identifikation des Täters führt.

Für die erfolgreiche Aufklärung des Kriminalfalls sind Kreativität, Spürsinn und Lust zum Mitdenken gefragt, vor allen Dingen aber gute Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen. Denn die auf den ersten Blick so unverständlichen Nachrichten der Verbrecher sind nichts anderes als Logik- und Knobelspiele, die auf Wörtern, Texten oder Matheaufgaben beruhen.

Handschellen

Vom äußeren Ablauf her gliedert sich der Detektiv-Wandertag in zwei Phasen. Zuerst geht es darum, an den Inhalt des Aktenkoffers heranzukommen. Dazu werden 6 Teams gebildet, die je eine Ziffer der sechsstelligen Zahlenkombination durch das Lösen eines Sprach- oder Zahlenrätsels herausfinden müssen.

Nach dem Öffnen des Koffers führen die weiteren Ermittlungen auf eine kleinere oder größere Wanderung, wie sie ja schließlich zu einem Wandertag gehört. An vorbereiteten Stationen in einem Park oder anderen Gelände werden verschiedene Spuren entdeckt und kriminalistisch ausgewertet. Auch für diesen Teil der Handlung spielen schriftliche Nachrichten und Dokumente der verdächtigen Personen eine Schlüsselrolle. Für jede der Stationen wird vorher die Zuständigkeit eines bestimmten Detektivteams festgelegt. Dieses Team ist dann auch für das laute, für alle gut verständliche Vorlesen von Texten aller Art verantwortlich, falls solche an dem betreffenden Ort gefunden werden.

Bis der Fall gelöst ist, kann es noch zu allerhand unerwarteten Vorfällen kommen. Denn — auch, wenn es nur ein Wandertag ist — wer Verbrecher jagt, lebt bekanntlich gefährlich!

Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler:

  • aus einem Text (fiktiver Brief eines Bankräubers an seine Komplizen) selbstständig Informationen und Hintergründe zu einem Kriminalfall entnehmen
  • codierte Texte oder Geheimschriften entziffern, Logikrätsel oder Matheaufgaben lösen und eine Lösungsziffer für die Zahlenkombination herausbekommen (falls nötig unter Zuhilfenahme von hilfreichen Hinweisen)
  • Aufgaben innerhalb der Teams sinnvoll verteilen, aber auch die anderen Teams unterstützen, falls sie nicht weiterkommen
  • spezielle Regeln für die kriminalistische Arbeit beachten (Objekte vorsichtig untersuchen, ohne Spuren zu verwischen, Fingerhandschuhe tragen, Spuren sorgfältig sichern und ggf. dokumentieren)
  • Übereinstimmungen und Abweichungen zwischen vereinfachten Fingerabdruck-Mustern suchen und das zusammenpassende Paar erkennen
  • an den Stationen im Gelände gefundene Texte laut vorlesen bzw., wenn ein:e andere:r Schüler:in vorliest, gut zuhören und Verständnis durch Nachfragen sichern
  • die auftauchenden Indizien und Schriftstücke als Fortschreibung der anfänglichen Kriminalgeschichte verstehen, logische Schlüsse daraus ziehen und Hypothesen von altersgemäßer Komplexität sprachlich klar formulieren
  • eigene Hypothesen mit den Theorien anderer Detektiv-Kolleg:innen vergleichen, diskutieren und an neu gewonnene Erkenntnisse anpassen, bis schließlich der Täter durch klare Beweise überführt werden kann
  • bei überraschenden Zwischenfällen die Nerven behalten und spontan reagieren

Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler:

  • Aufgaben lösen und mathematische Grundkenntnisse anwenden, um darauf beruhend Richtungsentscheidungen für die Fortbewegung im realen Gelände zu treffen
  • Zählungen und Messungen von Objekten und Strecken entlang des Weges durchführen, dafür geeignete Messinstrumente auswählen oder eventuell selbst herstellen (z.B. mit Stein beschwerter Bindfaden für eine Tiefenmessung)
  • Aufgaben innerhalb der Teams sinnvoll verteilen; dabei beachten, dass es für das schnelle Erreichen des Ziels sowohl auf richtige und vollständige Lösungen als auch auf das Tempo der Aufgabenbearbeitung und der Fortbewegung als Gruppe ankommt
  • bei der Aufgabenverteilung im Team außerdem ein gutes System für das Notieren von Daten, Messergebnissen und Berechnungen überlegen
  • Erkennen mathematisch relevanter Informationen in praktischen Sachverhalten, eventuell in Verbindung mit einer schriftlichen Fragestellung (ähnlich wie bei Textaufgaben, aber mehr in der praktischen Anschauung verankert)
  • Anwenden mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten je nach Klassenstufe, z.B. Addition und Subtraktion bis 100 mit und ohne Zehnerübergang, automatisiertes Lösen von Einmaleins-Aufgaben, Kopfrechnen und schriftliches Rechnen in den vier Grundrechenarten (auch mit großen Zahlen), Einhalten der richtigen Reihenfolge der Rechenschritte bei Kettenaufgaben, Erkennen der mathematischen Regel in Zahlenfolgen, Anwenden von Teilbarkeitsregeln, Rechnen mit Geldbeträgen, Einheiten, Brüchen und Dezimalbrüchen, Anwenden von Lernwissen über geometrische Figuren oder Körper, Berechnungen des Umfangs, der Fläche oder des Volumens, Messen oder Konstruieren von Winkeln
  • nach individueller Absprache können auch schwerpunktmäßig Aufgaben zu Ihrem aktuellen Unterrichtsthema in die Schnitzeljagd eingebaut werden

Exkursion der Insektoiden Ein Geländestreifzug aus Insektenperspektive

Zeichnung eines Käfers

✪ Zielgruppe: Klassen 1-5

Bestimmte Insektenarten sind für die meisten Kinder eher unangenehm oder sie haben sogar Angst vor ihnen. Über andere, wie etwa Honigbienen, wissen sie oft erstaunlich viel aus Büchern, Naturführungen oder aus dem Sachkundeunterricht. Auch den Begriff Insektensterben haben viele zumindest schon einmal gehört. Aber wer hat sich schon einmal vorgestellt, selbst ein Insekt zu sein? Genau dazu lädt die „Exkursion der Insektoiden“ ein.

Eine Stadt-, Stadtrand- oder auch Wald- und Wiesenlandschaft in der Nähe Ihrer Schule soll von den Teilnehmer:innen mit „Insektenblick“ erkundet werden. So gewinnen sie einen lebhaften Eindruck davon, wie eine von Menschen geprägte Umwelt viele Insektenarten ihres Lebensraums beraubt, aber auch, welche Schlupflöcher oder Oasen sie bereitstellt. Diese Erfahrung wird — auch für die kleinsten Schülerinnen und Schüler — unmittelbar anschaulich, indem sie selbst mit so viel Fantasie wie möglich in die Rolle eines Insekts schlüpfen.

Ein paar aufgesetzte Fühler, angesteckte Flügel oder ein zusätzliches Beinepaar unterstützen die frisch entpuppten Insektoiden dabei, sich mit allen Sinnen (und nicht nur mit dem Verstand) auf diesen Perspektivwechsel einzulassen. Zwar wird niemand in den Genuss des fantastischen Rundumblicks kommen, zu dem beispielsweise eine Libelle mit ihren Facettenaugen in der Lage ist…

Gebänderte Prachtlibelle mit großen Facettenaugen

Doch wo das Leben für Insekten unmöglich ist (versiegelte Flächen), wo es karg und auf wenige Arten beschränkt ist (landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen) und wo hingegen geeignete Zufluchtsorte oder kleine Insektenparadiese zu entdecken sind — das alles lässt sich auch mit normalen Menschenaugen und gesundem Kinderverstand in altersgemäßem Facettenreichtum erfassen.

An einem konspirativen Treffpunkt treffen die Schülerinnen und Schüler auf Don Cetonino, einen Gesandten der Vereinten Insektenvölker. Dieser veranschaulicht zunächst anhand einiger Bilder die vielfältigen Aufgaben verschiedener Insektenarten im Kreislauf der Natur (Zersetzung von organischem Material, Bodenbereitung, Blütenbestäubung, Honigproduktion, Nahrung für Vögel und andere Tierarten). Weitere Beispielbilder verweisen auf wichtige Ursachen für das Insektensterben, aber auch auf die Tatsache, dass das Hauptaugenmerk der Menschen von jeher mehr auf der Bekämpfung von „schädlichen“ Insektenarten wie Heuschrecken, Borkenkäfern, Küchenschaben, Bettwanzen, Kopf- und Blattläusen lag als auf einer Würdigung ihrer Vielfalt oder ihres Nutzens.

insektenfeindliches Gelände: Betonwüste mit Parkhaus

Menschen und Insekten lebten also lange Zeit vorwiegend auf Kriegsfuß miteinander, doch niemals ging von der menschlichen Lebensweise insgesamt eine so große Gefahr für zahlreiche Insektenarten aus, wie es heute der Fall ist. Don Cetonino bittet daher die Kinder, ihm beim Aufstellen und Aufschreiben eines Forderungskatalogs an Vertreter der menschlichen Politik und Gesellschaft zu helfen.

Doch zuerst gilt es, sich spielerisch, durch das Ausprobieren typischer Körper­bewegungen, Haltungen oder Tätigkeiten sowie mit kreativen Accessoires in die Rolle einer oder mehrerer konkreter Insektenarten und in die verschiedenen Lebensstadien der Insekten hineinzudenken. Wenn dann jedes Kind seine Rolle gefunden hat, erfolgt der Aufbruch zur eigentlichen „Exkursion der Insektoiden“. Es werden etwa 3-4 exemplarische Orte aufgesucht und in puncto Insektenfreundlichkeit miteinander verglichen — von der blütenübersäten Gartenoase bis zur vollständig leblosen Betonwüste.

Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler:

  • die Rolle verschiedener Insektenarten in der Natur und die Auswirkungen menschlicher Produktions- und Lebensweisen auf das Ökosystem (speziell den Lebensraum von Insekten) anhand von kindgerecht erläuterten Bildern verstehen und mit eigenen Worten wiedergeben
  • charakteristische Fortbewegungsarten oder Tätigkeiten von Insekten in Bewegungs­spielen und kleinen sportlichen Wettkämpfen nachahmen (Grashüpfer-Sprung, Raupenrennen, Nektar mit Pipetten aus winzigen Gefäßen saugen, Ameisenhaufen bauen, Eier verstecken, sich selbst in Ritzen und Höhlen verstecken)
  • mit einfachen Kostümaccessoires wie Papierflügeln oder Drahtfühlern, die selbst angepasst, ausgeschnitten, bemalt oder kreativ erweitert werden können, in die Rolle eines Insekts schlüpfen (je nach Lust und Neigung der Kinder kann diese kreative Gestaltungsphase breiteren Raum einnehmen oder auch nicht)
  • 3-4 verschiedene Umgebungen (z.B. Gartenoase, Obstwiese, Wäldchen mit Altholz versus Parkplatz, betonierter Weg, abgemähter Wiesenstreifen) auf einem Spaziergang durch das umliegende Gelände bewusst wahrnehmen und ihre Merkmale aus eigener Anschauung „als Insekt“ benennen
  • eventuell spezifische Insekten an bestimmten Orten zählen und beobachten
  • gemeinsam mit Don Cetonino überlegen und diskutieren, welche Veränderungen nötig wären, um mehr Lebensraum und ein besseres Nahrungsangebot für Insekten zu schaffen und das Artensterben aufzuhalten
  • entsprechende politische Forderungen in altersgemäßer Komplexität schriftlich formulieren (falls die eigenen Schreibfertigkeiten noch nicht ausreichen, schreibt Don Cetonino auf, was die Kinder ihm diktieren)

Abschluss

Nach dem Verlesen des gemeinsam erarbeiteten Forderungskatalogs kann zum Abschluss der Exkursion bzw. des Wandertags ein Lieblings-Insektenspiel der Kinder noch einmal ausführlicher gespielt werden. Don Cetonino hat außerdem ein paar Kekse und einen süßen Gruß der Honigbienen dabei, falls die hungrig gewordenen Insektoiden nun Lust auf ein gemeinsames Picknick haben. Wenn die Stimmung stimmt, wird daraus sogar noch eine coole kleine Insektenparty.

Ihre selbst gestalteten Kostümaccessoires dürfen die Teilnehmer:innen als Andenken an diesen ganz besonderen Schulausflug mit nach Hause nehmen.

Mit in die nächsten Unterrichtsstunden in Sachkunde oder Naturwissenschaften nehmen sie einen lebhaften Eindruck von der konkreten Bedeutung einiger Begriffe wie Ökosystem, Lebensraum und Artensterben sowie einen geschärften Sinn für Zusammenhänge, die man erst sieht, wenn man eine Perspektive jenseits des eigenen Egos und seiner Alltagsroutinen einnimmt. Auch im Kunstunterricht könnte die „Exkursion der Insektoiden“ ihre Spuren hinterlassen und möglicherweise mit großem Gewinn aufgegriffen werden.

Lehrplanbezug (gemäß Rahmenlehrplan für Berlin und Brandenburg)

  • Fach Sachunterricht — Thema: Landschaft und Ökologie
    • Identifizieren von Landschaftsmerkmalen und ihrer Entstehung durch menschliche Gestaltung und Nutzung
    • Erschließen der Bedeutung von Naturschutz und Rücksichtnahme auf andere Lebewesen
    • Erforschen der Lebens- und Umweltbedingungen für ausgewählte Tiere (Insekten)
    • Kenntnisse über Körperbau, Ernährung und Fortpflanzung der Insekten im Rollenspiel aktualisieren
    • Entwickeln begründeter politischer Urteile
  • Fach Naturwissenschaften — Thema: Merkmale und Lebensbedingungen von Tieren und Pflanzen
    • vom Menschen verursachte Einflüsse auf Lebewesen und ihre natürlichen Lebensräume erkennen
    • Lebensräume erkunden, Nahrungsbeziehungen identifizieren, Vielfalt der Formen wahrnehmen
    • verschiedenen Perspektiven einnehmen, Argumente für die Lösung von Umweltfragen sammeln, ordnen und gewichten, eigenes Handeln reflektieren

Veranstaltungsort

Zur Vorbereitung der Exkursion begebe ich mich nach telefonischer Absprache auf die Suche nach einem geeigneten Gebiet in der Nähe Ihrer Schule mit deutlich unterscheidbaren Standorten in Bezug auf die Lebensbedingungen für Insekten und, wenn möglich, mit Stellen, wo Insekten beobachtet werden können. Sie können mir aber auch gleich ein von Ihnen ins Auge gefasstes Gelände vorschlagen, überall in Berlin oder im Berliner Speckgürtel (Tarifbereich ABC).

Es kann auch sinnvoll sein, den Klassenraum als Ausgangspunkt zu nutzen, speziell bei regnerischem Wetter. Dann kann der erste Teil (Begegnung mit Don Cetonino, Einführung in das Thema anhand von Bildern, Basteln und Anpassen von Kostüm­accessoires) im Trockenen und in der gewohnten Arbeitsumgebung der Schülerinnen und Schüler durchgeführt werden, während die eigentliche Exkursion von der Schule aus beispielsweise in einen nahegelegenen Park führt.

Für die gründliche Planung ist immer eine Besichtigung des Geländes rechtzeitig vor der Exkursion bzw. dem Wandertag oder Projekttag erforderlich.

Benötigtes Material und Konditionen

Zu diesem Wandertag / dieser Exkursion sollten die Schüler:innen Folgendes mitbringen:

  • 🖍Federtasche mit Stiften in verschiedenen Farben, Schere und Bastelkleber
  • 📒ein Schreibheft oder einen Block zum Aufschreiben der gesammelten Insektenschutz-Forderungen
  • 🥾witterungsgerechte Kleidung
  • 🍉Trinkflasche und ggf. etwas zu essen für ein Picknick

Alle anderen Materialien und Requisiten (einführendes Bildmaterial, Zubehör für Rollen- und Bewegungsspiele, Kostümaccessoires, Grundbestand an Bastelmaterial, Kekse und Honig für das Abschlusspicknick) werden von mir gestellt und sind im Preis enthalten.

Geeignet für ganze Klassen (ca. 20 bis 28 Schüler:innen mit 2 Betreuer:innen) oder für kleinere Gruppen.

Dauer: ca. 2-3 Stunden (mit Picknick / Insektenparty auch länger).

Lass mal Bäume sprechen! Kreative Schreibwerkstatt

Portrait Robert Mingau, durch einen Baum blickend

✪ Zielgruppe: Kl. 8-12

Bäume haben uns viel zu sagen. Aber was genau sagen sie uns? Das gilt es in dieser Schreibwerkstatt im Grünen, umgeben von ausgeprägten Baumcharakteren und Exemplaren möglichst vieler verschiedener Baumarten, genauer auszubuchstabieren.

Dazu sucht sich jede:r Teilnehmer:in in der Nähe des Treffpunkts einen Baum aus, mit dem er oder sie sich anhand äußerlicher Merkmale irgendwie identifizieren kann. Das ist gar nicht allzu schwer. Wer sich einmal darauf einlässt, wird schon bald vertraute Charaktere in den Bäumen wiedererkennen und schließlich beginnen, sie als Individuen zu sehen. Individuen, die auch mit eigener Stimme sprechen können. Zumindest, wenn ihnen ein junger Mensch als Medium dient und ihre Worte aufschreibt.

Auf der Grundlage dieser urpoetischen Natur- und Selbsterfahrung, die mit mehr oder weniger ironischer Distanz durchgespielt werden kann — und in jedem Fall sehr viel Spaß macht —, entstehen nun unter dem Motto „Lass mal Bäume sprechen!“ verschiedene frei wählbare Textformen: Gedichte, fiktive Tagebucheinträge eines Baumes, szenische Dialoge, Comics, Popsongs, Essays oder was auch immer.

Es ist Teil des Konzepts, dass das Schreiben direkt vor Ort, in Wurzelfühlung mit den auserwählten Baumpersönlichkeiten stattfindet. Die authentische Begegnung zwischen Baum und Mensch fließt so unmittelbar in die entstehenden Werke ein.

eine geheimnisvolle Baumpersönlichkeit

Für den Einstieg in ihr jeweiliges Schreibprojekt können die Jugendlichen unterschiedliche Wege wählen. Sie können sich allein auf die mehr oder weniger naive Identifikation mit einem Baumcharakter verlassen und dessen intuitiv „verstandene“ Gedanken, Gefühle und Sprechweise als Schreibimpuls nutzen. Diese Herangehensweise ist durchaus vielversprechend und kann schnell zu überzeugenden Ergebnissen führen.

Die Teilnehmer:innen können aber auch auf zusätzliche Anregungen zurückgreifen und literarische Vorlagen oder wissenschaftliche Informationen zum Ausgangspunkt ihrer schreibenden Auseinandersetzung mit der Stimme ihres Baumes machen. Zu diesem Zweck wird eine umfangreiche Text- und Bildersammlung zur Verfügung gestellt.

Logo zur Ausstellung <Arbolyrikum - Galerie der dichtenden Bäume>

Diese enthält Material zu allen möglichen Aspekten eines Baumlebens, darunter Informationen zur Biologie der Pflanzen, zu Baumkrankheiten oder Merkmalen einzelner Baumarten, zu Pilzen, Insekten und anderen Waldbewohnern, zu Ökologie und Klimawandel, Geologie, Forstwirtschaft und Holzverarbeitung, aber auch zu Bäumen als Motiv in Literatur, Mythologie, Fantasy, Kunst- und Filmgeschichte.

Ein herausragendes Beispiel für eine ästhetische Interpretation der Formensprache der Natur (wie sie in der Schreibwerkstatt mit literarischen Mitteln umgesetzt werden soll) liefern die Pflanzen­fotografien von ⟶ Karl Blossfeld (Link zu Wikipedia) aus den 1920er Jahren. Faszinierende Anregungen für die sprachliche Gestaltung eines Baumtextes finden sich unter anderem in Glossaren mit botanischen Fachbegriffen.

Baum mit Holzbuchstaben

Ferner können auch exemplarische Baumgedichte und Baumbiographien aus der Feder des Schreibwerkstatt-Leiters als anschauliche Textmuster genutzt, nachgeahmt, persifliert oder kongenial neu interpretiert werden.

Falls Sie diese Website schon gründlicher durchforstet haben und dabei bis zum ⟶ ausführlichen Lebenslauf des Klabautermanns und zur ⟶ Wissenschaftlichen Klabautermann­kunde vorgedrungen sind, wird Ihnen nicht entgangen sein, dass ein Alter Ego des Klabautermanns von Berlin sich in zurückliegenden künstlerischen Projekten ausgiebig mit der Dichtung der Bäume beschäftigt und schließlich selbst zum Professor für Baumphilologie ernannt hat. Vor diesem Hintergrund verbindet der Klabautermann mit der hier angebotenen Schreibwerkstatt natürlich die Hoffnung, Schülerinnen und Schüler als begeisterte Komplizen für eines seiner Lebensthemen — den von Bäumen inspirierten poetischen Rausch — gewinnen zu können.

ein weiteres Baumportrait

Übrigens sind Sie auch als begleitende:r Lehrer:in sehr herzlich eingeladen, sich mit einem eigenen Beitrag am kreativen Schaffensprozess zu beteiligen.

Die Schreibphase sollte nach maximal 1½ Stunden zumindest mit einem ersten Textentwurf abgeschlossen werden. Eine spätere, auch mehrfache Überarbeitung ist in den meisten Fällen wünschenswert, sie bringt oft erst das eigentliche Potenzial eines Textes zum Vorschein. Doch zunächst sollen die Teilnehmer:innen zum Abschluss der Schreibwerkstatt noch die Gelegenheit bekommen, ihre ersten Ergebnisse in der Gruppe vorzulesen (natürlich nur, wer das will), ein Feedback zu erhalten und sich auch über den Schreibprozess als solchen miteinander auszutauschen.

Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler:

  • im Umfeld des Treffpunktes einen Lieblingsbaum auswählen, der als besonderer Baumcharakter zur Identifikation (ggf. auch zur negativen Identifikation) einlädt
  • (optional): den ausgewählten Baum fotografieren oder zeichnerisch in einer flüchtigen Skizze festhalten
  • direkt an der Quelle der Inspiration, im Wald bzw. am Baumstandort, einen kurzen literarischen Text schreiben
  • dabei die kreative Schreibaufgabe umsetzen, die ausgewählte Baumpersönlichkeit selbst zu Wort kommen zu lassen und ihr eine markante Stimme zu verleihen
  • (optional): anhand einer vor Ort verfügbaren Text- und Materialsammlung neues Wissen gewinnen und zur Ideenfindung oder präziseren Ausgestaltung des eigenen Textes auf sprachlicher und inhaltlicher Ebene nutzen
  • Schreibergebnisse grundsätzlich als vorläufig betrachten, mit der Bereitschaft zu wiederholter Überarbeitung, auch schon innerhalb der Arbeitsphase in der Schreibwerkstatt
  • zum Abschluss Textentwürfe einander vorlesen, gegenseitiges Feedback geben und über Erfahrungen beim Schreiben und beim Hineindenken in die Welt der Bäume austauschen

Lehrplanbezug (gemäß Rahmenlehrplan für Berlin und Brandenburg)

  • Fach Deutsch — Kompetenzbereich: Gestaltend schreiben
    • Texte unter Nutzung vielfältiger Gestaltungsmittel inhaltlich stimmig schreiben (Sekundarstufe I, Niveau G-H)
    • Texte nach literarischen oder nicht-literarischen Vorlagen Texte neu, um- oder weiterschreiben und dabei ein ästhetisches Ausdrucksvermögen entfalten (Sek. II)
    • Textformen wie Essay, Tagebuch, Gedicht, Brief zur Selbstreflexion, Wissensbildung und Entfaltung des ästhetischen Ausdrucksvermögens verwenden (Sek. II)
    • der Schreibprozess lässt sich auch als kreative Rezeption literarischer Texte und Strömungen auffassen, die ggf. im Deutschunterricht behandelt wurden; nach Absprache können konkrete Gedichte oder Texte etwa aus der „Literatur um 1800“ (2. Kurshalbjahr) oder aus der „Literatur im 20./21. Jahrhundert“ (4. Kurshalbjahr) als Anknüpfungspunkte ausgewählt und in die Schreibwerkstatt integriert werden
  • Fach Biologie — Thema: Lebensräume und ihre Bewohner Kl. 7 / 8)
    • biologisches Fachwissen über Zusammenhänge im Ökosystem Wald (Stoffkreisläufe, Nahrungsketten und -netze, Fotosynthese usw.) fließt in den Schreibprozess ein und wird dadurch vertieft und konkretisiert
  • Fach Biologie — Themen: Sexualität, Fortpflanzung, Entwicklung + Gesundheit & Krankheit (Kl. 8 / 9 / 10)
    • das Einnehmen der Baumperspektive eröffnet einen kontrastierenden Blick auf biologische Themenfelder, die sonst fast ausschließlich in Bezug auf Menschen behandelt werden; im Schreibprozess können Einsichten in spezifische Merkmale des Lebens vertieft und Konzepte wie Individuum, Körper, Sexualität, Krankheit und Tod neu interpretiert oder deutlicher gesehen und verstanden werden

Perspektiven (Weiterbearbeitung und Präsentation der Ergebnisse)

Für viele Jugendliche dürfte es durchaus interessant sein, die Ergebnisse der Schreibwerkstatt später in irgendeiner Form präsentieren zu können und damit Erfolg zu haben. Diese Aussicht verstärkt bestenfalls auch die Motivation, sich auf das kreative Experiment „Lass mal Bäume sprechen!“ einzulassen.

Grundsätzlich ist die Schreibwerkstatt als ein „erstes Samenkorn“ gedacht und schreit gewissermaßen nach einer Fortführung und weiteren Aufbereitung der ersten Ergebnisse. Nach gründlicher Überarbeitung können und sollten die entstandenen Texte in der Schule — oder auch an einem anderen Ort — publik gemacht werden, zum Beispiel als einfacher Aushang, Blogbeitrag, gedruckte Ausgabe oder im Rahmen einer öffentlichen Lesung oder Ausstellung. Es wäre wünschenswert, dass Sie als Lehrkraft hierbei, wenn nötig, aktiv mit Hand anlegen und Ihre Schülerinnen und Schüler bei der Vorbereitung einer ansprechenden Präsentation unterstützen.

Auf Wunsch (und wenn die Schule entsprechende Mittel bereitstellen kann) steht auch der Klabautermann und Baumphilologe Professor Mingau gerne für eine weiterführende Zusammenarbeit im schulischen Kontext zur Verfügung, etwa für eine Projektwoche, in der die Schüler:innen ihre Texte weiter entwickeln und für ein Buch oder eine Performance aufbereiten.

Längerfristig strebt Professor Mingau an, in möglichst vielen Schreibwerkstätten die Entstehung vieler, facettenreicher Baumtexte anzuregen und zu begleiten. So hofft er, im Laufe der Zeit eine spannende Textsammlung zusammenzutragen, aus der mit dem Einverständnis der jeweiligen Autor:innen eine Anthologie der Baumdichtung sowie eine entsprechende Lese- und Ausstellungsreihe hervorgehen sollen.

Veranstaltungsort

Die Schreibwerkstatt findet draußen im Freien in einem Park oder Wald statt. Je nach Lage Ihrer Schule kann ich Ihnen auf Anfrage ggf. verschiedene geeignete Schreiborte in Berlin oder im Berliner Umland vorschlagen.

Hier eine Auswahl von drei möglichen Treffpunkten:

  • Schlosspark Charlottenburg, Bänke im Bereich des Mausoleums
    (vielfältige Baumarten, sehr schöne Platanen, Sumpfzypressen u.a.; bei Regen sind notfalls überdachte Sitzplätze am nördlichen Ende des Parks vorhanden)
    ⟶ Karte (OpenStreetMap)
    Anfahrt: Bus M45 Luisenplatz/Schloss Charlottenburg (+ 0,8 km Fußweg) oder S-Bahn/U-Bahn Jungfernheide (+ 1,2 km Fußweg)
  • Verwildertes Waldgebiet am Schwarzwassersee bei Blankenfelde/Schildow
    (der ausgetrocknete See bildet eine Schlucht mit Bäumen und Totholz in allen Formen, diverse Sitzmöglichkeiten und überdachter Picknickplatz vorhanden, zusätzlich kann im Sommer noch ein cooler Badeausflug zum Arkenberger Baggersee angehängt werden, Weg dorthin ca. 2 km mit Galerie „Bäume des Jahres“)
    ⟶ Karte (OpenStreetMap)
    Anfahrt: Bus 107 Richtung Schildow, Haltestelle „Am Wäldchen“ (fährt im 20-Minuten-Takt ab Pankow-Niederschönhausen, Hermann-Hesse-Str./Waldstraße)
  • Volkspark Humboldthain, Rondell mit Beton-Pavillon und Bänken
    (viele Bänke und kleine Tische mit Hockern, geeignet als Schreibplätze; Pavillon bietet limitierten Regenschutz; große Wiese mit wundervollen Baumsolitären; teils exotischer Baumbestand)
    ⟶ Karte (OpenStreetMap)
    Anfahrt: S-Bahn/U-Bahn Gesundbrunnen

Weitere Orte nach Absprache. Vielleicht haben Sie auch eigene Vorschläge und können mir ein Gelände mit charakteristischem Baumbestand in der Nähe Ihrer Schule nennen, idealerweise mit Unterstellmöglichkeiten bei Regenwetter und mit Bänken oder anderen geeigneten Plätzen zum Schreiben. Dann komme ich gerne dorthin, um die Schreibwerkstatt anzuleiten.

Benötigtes Material und Konditionen

Die Schülerinnen und Schüler sollten eigene Schreibutensilien mitbringen (Stift, Notizbuch oder Schreibblock; wenn es sein muss auch einen Tablet-PC, aber der Akku darf nicht zwischendrin schlappmachen). Außerdem bitte witterungsgemäß kleiden und sich darauf einstellen, die gesamte Zeit inklusive Schreibphase im Freien zu verbringen. Streifzüge zum Auswählen des persönlichen Lieblingsbaums führen ggf. durch dichteren Wald oder Gestrüpp. Feste und wasserdichte Schuhe sind daher zu empfehlen.

Für eventuelle Portraitfotos der Baumcharaktere genügt es zunächst, ein Smartphone zu benutzen. Aufnahmen mit einer professionellen Kamera können später gemacht werden, sofern das Projekt ernsthaft weiterverfolgt wird.

Geeignet für Gruppen von ca. 8-10 Schüler:innen (jeweils von einer Lehrerin oder einem Lehrer begleitet). Für ganze Klassen empfiehlt sich eine Aufteilung in 2 oder 3 Teilgruppen, die zeitlich gestaffelt an der Schreibwerkstatt teilnehmen können.

Geeignete Saison: etwa von Mitte April bis Mitte Oktober.

Dauer: ca. 3 Stunden plus Anfahrtszeit.